Was die chöi, chöi mir o!
Nach einer durchzechten Nacht an der Fasnacht in Altstätten (SG) im Jahre 1989 fuhren Urs "Mox" Hangartner und Fritz "Posunefridu" Mathys mit dem Schnellzug nach Hause (BE). In diesem Zug, besser gesagt in den Gehirnwindungen dieser beiden, entbrannte plötzlich der Gedanke, ganz nach ihrem Motto:
Was diä chöi, chöi mir o! Mir gründe ä Gugge!
Gründung
Im Arbeitsumfeld fanden sich schon bald ein paar Interessenten. Und so stiessen Dänu Lüthi (tp), und Max Ruth (dr, perc) dazu. Die erste historisch belegte Sitzung fand am 24. September 1990 im Restaurant Adler statt. Es gab keine Absenzen zu melden. Alle waren vollzählig erschienen, Dänu, Fridu, Mäxu und Möxu. Somit wurden die Schlimmphos im Jahre des Herrn 1990 gegründet. Gleichzeitig entstand auch die GuS, Gemeinschaft unabhängiger Schlimmphoniker. Die Absichten dabei wurden festgehalten und haben bis heute ihre Gültigkeit:
Wir sind kein Verein. Es gibt keinen Präsidenten, dafür sind alle Vizepräsidenten. Wir machen, was wir wollen und was uns gefällt.
Erste Fasnacht
Es kam wie es kommen musste. An der Fasnacht im 1991 gab es die Schlimmphoniker erstmals zu hören, zu sehen und zu bestaunen. In einer noch Schrumpformation von 10 Leuten und schon damals Musik vom Feinsten, wurden die Gassen und Ohren Berns erstmals beschallt.
Kostüm
Gekleidet in einem Kostüm, das meistens jeder selber zusammenschnurpft, trifft man den Schlimmphoniker selten allein in den Gassen Berns, umso mehr in den Beizen der schönsten Altstadt. Die fröhlichen Farben werden vor jeder Fasnacht in einer doch sehr demokratisch geprägten Zeremonie bestimmt. Seit einigen Jahren werden die Kostüme von Profis genäht. Eine lieb gewordene Tradition ist durch "Moderne" abgelöst worden.
Aktivitäten
Zucker ist süss und fein, aber zuviel davon tut nicht gut. Deshalb streuen die Schlimmphoniker ihre unglaublich süsse Musik wohldosiert über die 5. Jahreszeit. Die Teilnahme am 11.11.11.11, 11111111 ist für uns ebenso Pflicht wie die Fasnacht von Bern. Die Verbreitung der Schlimmphonikerkultur besteht zweifellos durch die einmal jährlichen vorfasnächtlichen Besuche, an diversen Kur und anderen Orten, wie z.B. Laufenburg, Chüebodmi, Altstätten, Zug, Siebnen, Solothurn, Thun und andere.
Klare Highlights waren die Besuche des «Zwiebelmarktes in Weimar» 2001 zum 11-Jahr-Jubiläum sowie des «Carnaval de Nice» 2013 anlässlich des 22-Jahr-Jubiläums (siehe Bildergalerie)
Engagement / Booking
Wir lassen uns für Auftritte weder mieten, kaufen, versteigern noch bestechen. Anfragen für Anlässe nehmen wir aber gerne entgegen, die allerdings wiederum, wie oben, in einer demokratisch geprägten Zeremonie behandelt werden.
Grundsätzlich ist es für uns immer eine grosse Ehre anwesend sein zu dürfen und zu können.
Die Musik
Mit Trompeten, Posaunen, Saxophonen, Bass und Drums benützend, frönen die Schlimmphoniker dem dezenten rezitieren von ab und zu lauten Interpretationen aus der Welt der Klassik, des Jazz, Blues und des Schlagers. Die feinfühligen Arangschmaas werden mit allem Respekt zum Komponisten gestaltet. Um die musikalische Individualität zu bewahren, wird auf das komplizierte Verfahren verzichtet, Töne in schwarze Punkte zu zwängen, diese mit Haken, Hälsen, Seepferdchen und Balken u.a. zu versehen, das ganze erst noch auf fünf Linien verteilt, auf Papier gezeichnet oder gemalt. Und obendrauf muss das erst noch enträtselt und verstanden werden. Das soll Musik sein? Unsere Musik ist frei und nicht eingesperrt auf Papier.
Auf dass es die Schlimmphoniker ewig gebe, Prost!